Auf nach Köln-Bickendorf
Der treue Husar!
Im Nordwesten der Stadt Köln liegt das Viertel Bickendorf. Es gehört politisch zum Bezirk Ehrenfeld und ist circa 2,5 km2 groß. Knapp 17.000 Bewohner haben sich in diesem Stadtteil niedergelassen. Seinen Namen erhielt das Viertel vermutlich von „beck“. Dieses fränkische Wort steht für Mund, Gerichtsurteil, Gerichtsstätte oder auch für Ausspruch. Früher hatte Bickendorf einen dörflichen Charakter. Als man am Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch die Arbeitersiedlungen vergrößerte und auch am Standrand ein Gewerbegebiet errichtete, ging diese Atmosphäre jedoch verloren. Im Norden und im Nordosten grenzt Ossendorf an Bickendorf an. Im Süden und Südosten befindet sich Ehrenfeld und in westlicher Richtung liegt Vogelsang.
Die Geschichte von Bickendorf
Bereits einige Jahrzehnte, bevor die heutige Zeitrechnung begann, war Bickendorf schon von den germanischen Ubiern besetzt. Durch archäologische Funde konnte dies bewiesen werden. Man geht davon aus, dass sich einige Zeit später auch ein römischer Gutshof auf dem Gebiet des heutigen Bickendorf und Ossendorf befunden hat. Die Klostergüter, welche sich seit dem 13. Jahrhundert in Bickendorf befunden haben, gelten als die Anfänge des Ortes und konnten auch eindeutig belegt werden. Lange Zeit war das Viertel nur ein kleiner Ort mit Bauernhöfen, in denen nur einige Hundert Bewohner lebten. Das Dorf gehörte zu dieser Zeit zur Pfarrei Sankt Bartholomäus und zum Gerichtsbezirk Gereonis. Verwaltet wurde Bickendorf allerdings von der Erbvogtei Köln. Im Jahr 1733 erbaute man in der heutigen Venloer Straße eine Hofgutkapelle, die zu Ehren des Schutzheiligen St. Rochus errichtet wurde. Er beschützte die Menschen vor der Pest. Von 1836 bis 1847 nutze man die Kirche als Pfarrkirche. Als das Gebäude 1842 teilweise zerstört wurde, baute man sie etwas verkleinert wieder auf. 1925 folgte eine Restaurierung.
Erst im Jahr 1838 wurde eine eigene Kirche geplant. Im August 1849 folgte die Fertigstellung der St. Rochus Kirche. Kirchlich eingesegnet wurde das Gotteshaus vom Weihbischof Baudri erst im Oktober 1869, zwanzig Jahre später.
Bei seiner Gründung im Jahr 1843, zählte Bickendorf nur 345 Einwohner. Der Ort gehörte zu dieser Zeit noch zur Bürgermeisterei Müngersdorf. Erst 1915 setzte ein größeres Bevölkerungswachstum ein, als fast 600 Arbeiterwohnungen durch die Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau geplant wurden. Weiterhin entstanden viele Einfamilienhäuser, in denen vor allem Familien mit viele Kindern wohnten. Weitere Ein- und Mehrfamilienhäuser entstanden ab 1920.
Im Jahr 1935 wurde das „Zigeunerlager Köln-Bickendorf“ auf dem Gelände eines Sportvereins angelegt. In diesem Lager steckten die Nationalsozialisten die Menschen, die sie als „Zigeuner“ bezeichneten um sie davon abzuhalten, auf Wanderschaft zu gehen. 1937 lebten um die 500 Menschen in diesen Baracken. Im Jahr 1938 brachten die Nationalsozialisten die arbeitslosen Gefangenen in das Konzentrationslager nach Sachsenhausen. Als sie das Lager im Mai 1940 schließlich komplett auflösten, siedelten sie die restlichen Insassen nach Köln-Deutz um. Von dort ging ihr Weg, 5 Tage später, weiter nach Ostpolen. Nach Ende des Krieges entstand auf diesem Gelände ein erneutes Wohnwagenlager für diese „Zigeuner“. Erst 1958 errichtete die Stadt in Roggendorf Wohnungen für diese Menschen. Im Frühjahr 2001 stellte man an der Kreuzung der Venloer Straße und Matthias-Brüggen-Straße eine Gedenktafel auf, welche an das „Zigeunerlager“ erinnern soll.
Die Sankt Rochus Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg, 1942 und 1944, stark beschädigt. Als der Krieg beendet war, baute man das Kirchengebäude wieder auf und weihte es 1949 ein.
Im September 1905 gründete die Stadt Köln den „Cölner Club für Luftschifffahrt e.V.“. Im Februar 1907 startet bereits der erste Ballon von Deutz. Im Frühjahr 1909 wurde mit dem Bau der „Reichs-Luftschiffhalle“ begonnen, die sich zwischen der Venloer Straße und dem Ossendorfer Weg befand. Die Halle war 152 m lang, 50 m breit und 30 m hoch und komplett aus Stahl gefertigt. Im Inneren verfügte sie über eine Fläche on 7600 m2. Als sie im Frühjahr 1909 fertig war, konnten 3 Luftschiffe darin untergestellt werden. Mit diesem Bau erhielt die Stadt im Sommer 1909 von Kaiser Wilhelm I. den Titel „Reichsluftschiffhafen Coeln“. Ferdinand von Zeppelin, der Erfinder des Luftschiffes, landete am 5. August mit dem Luftschiff „Z II“ in Bickendorf. Bereits 1912 verfügte der Hafen über drei Hangars mit einer Größe von 22 x 60 m. Ab 1970 nutzte man den Hafen schließlich nicht mehr.
Die Architektur in Bickendorf
Im Jahr 1923 baute man die Rosenhof-Siedlung im Baustil der Neuen Sachlichkeit. Caspar Maria Grod und Wilhelm Riphan waren die Planer dieser Siedlung. Heute steht sie unter Denkmalschutz.
Sehenswürdigkeiten in Bickendorf
Der Brunnen Treuer Husar
Der Brunnen wurde um 1928 aus grünem Kunststein gefertigt. Er verfügt über ein halbhohes Becken, welches die Form eines viereckigen Troges hat. Über diesem Becken sind hochrechteckige Pfeiler zu sehen. Der Blickfang dieses Brunnens ist die Figur des Ziehharmonikaspielers, welcher eine Krone auf dem Kopf sitzen hat und auf dem Brunnen sitzt.
Die Rochuskapelle
Diese kleine Kapelle ist das älteste Bauwerk in Bickendorf. Im Jahr 1670 wurde sie als Pfarrkirche erbaut . Zu dieser Zeit kämpften die Menschen noch mit den Nachwirkungen einer schweren Pestepidemie. Die Kapelle sollte den Schutzpatron Heiligen Rochus vor der Seuche weihen. Heute befindet sich direkt neben der Rochuskapelle ein Hochhaus und eine viel befahrene Straße, die Venloer Straße.
Die Epiphaniaskirche
Bis vor 50 Jahren gab es zu diesem Kirchengebäude keinen Glockenturm. Dadurch war das Gebäude nicht sofort als Kirche zu erkennen. Im Zuge von Erweiterungsmaßnahmen vor einigen Jahren, wurde ein Glockenturm errichtet. Mittlerweile ist das Gotteshaus ein Mittelpunkt und Treffpunkt für die gesamte Gemeinde geworden.
Der Alte Friedhof
An der Feltenstraße befindet sich der Alte Friedhof. In dieser Grünanlage steht ein bekanntes altes Hochkreuz, welches noch daran erinnert, dass früher hier einmal ein Friedhof war. Er wurde 1854 errichtet und ab dem Bau des Westfriedhofes 1917 nicht mehr genutzt.
Die Kirche Sankt Dreikönigen
Inmitten der Rosenhofsiedlung ist die katholische Kirche St. Dreikönigen zu finden. Sie stammt aus den 1920iger Jahren. Dieser Stahlbetonbau wurde im Stil der sachlichen Formen erbaut. Auch einzelne expressionistische Elemente sind enthalten. Nachdem das Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, baute man es 1953 wieder auf.
Das Cafe Sankt Mocca
Das bekannte Merkmal dieses außergewöhnlichen Cafes, ist ein roter Posaunenengel, der sich auf dem Dach das Cafes befindet. Das Lokal hat sich in der Vergangenheit zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Der Träger ist ein christlicher Verein, was man an den biblischen Sprüchen und Weisheiten aus der Weltliteratur, die sich an den Wänden befinden, wiederspiegelt. Regelmäßig bietet das Lokal auch kleine Kulturveranstaltungen an.
Das Kneipenviertel
Bickendorf hat eine kleines und gemütliches Kneipenviertel zu bieten. Besonders beliebt und empfehlenswert ist das „Rondellchen“ am Akazienweg und die „Lindenblüte“, welches sich an der Rochusstraße befindet. Auch ein Besuch im legendären „Jussi“ ist zu empfehlen.
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